Netzwerken gehört heute zu vielen Berufen einfach dazu. Ob zum fachlichen Austausch, für die eigene Karriere oder direkt zur Kundengewinnung. Plattformen wie lange Zeit Xing und inzwischen eher LinkedIn ermöglichen das digital. Im „echten Leben“ gibt es BNI und andere Netzwerke. Aber Du kannst natürlich auch ganz informell ein Netzwerk aufbauen, pflegen und erweitern. Genau darum geht es in diesem Beitrag. 5 Tipps aus meiner Erfahrung mit Netzwerken möchte ich Dir darin mit auf den Weg geben.
Ich selbst profitiere sehr stark von meinem Netzwerk. Die meisten Aufträge kommen durch Empfehlungen von Menschen, mit denen ich in irgendeiner Form vernetzt bin. Dabei bin ich nie strategisch vorgegangen und habe kein aktives Netzwerken betrieben. Was im Nachhinein ganz gut so war, denn dadurch habe ich einige Fehler vermieden, die ich sonst gemacht hätte. Im Folgenden nun also meine Tipps für besseres Netzwerken:
Sei nicht zu zweckorientiert
Viele planen ihr Netzwerk schon fast generalstabsmäßig. Aber: Du weißt nie, wer in fünf Jahren was genau tun wird, was Dir weiterhelfen könnte. Und lieber ein netter, umgänglicher Mensch ohne großen direkten Mehrwert, der aber von Dir und Deiner Tätigkeit wirklich begeistert ist als ein potentieller Mega-Multiplikator, der Dich mal eben so nebenbei seinem Netzwerk hinzufügt – und bald schon vergessen hat, dass es Dich gibt. Echte Sympathie und ehrliches Interesse aneinander ist auch beim Netzwerken elementar!
Und vor allem: Ein Netzwerk ist etwas anderes als ein Verkaufstrichter! Manche scheinen auf Teufel komm raus potentielle Kund:innen zu suchen und nur diese zu kontaktieren. Dabei ist das viel zu kurzfristig gedacht. Wie oben schon angedeutet: Die meisten Menschen in meinem Netzwerk beauftragen mich gar nicht. Sie empfehlen mich weiter, wenn sie denken, ich wäre für einen Auftrag der Richtige. Und ich finde das genial. Weil Menschen mich viel öfter weiterempfehlen können als sie selbst jemals Bedarf an meiner Dienstleistung haben könnten.
Auch beim Netzwerken gilt: Qualität vor Quantität
Wie genau funktioniert ein Netzwerk mit 5000 Leuten? Das sind dann doch eher Fans. Aber kein Netzwerk. Damit wir uns nicht missverstehen: Auch so eine „Fanbase“ kann gerade in den sozialen Medien unglaublich hilfreich sein und große Reichweite erzeugen. Aber ein Netzwerk im eigentlichen Sinn ist doch etwas ganz anderes. Echtes Networking setzt immer mehr auf qualitative Kontakte statt auf blanke Masse. Vor allem, da ein Netzwerk gepflegt werden will. Was das genau bedeutet und worauf Du dabei achten solltest, das sind die weiteren drei Tipps.
Du musst erst in Dein Netzwerk investieren
Und damit meine ich kontinuierliche Arbeit. Manche Menschen werden Mitglied bei LinkedIn oder offline bei BNI oder ähnlichen Angeboten. Und erwarten, dass ihnen gleich beim ersten Treffen ein Auftrag in den Schoß fällt. Also mindestens einer. Das ist natürlich sehr naiv. Und auch sehr egoistisch. Gib erst einmal etwas von Dir. Trete in Vorleistung und zeige den anderen, warum sie Dich in ihrem Netzwerk haben wollen sollten.
Ich habe es nicht so mit BNI & Co, einfach weil es mir zu formell und zu sehr vorgegeben ist. Und dann auch noch die Uhrzeit… Nicht mein Ding. Aber dennoch habe ich es mal versucht mit so einem Netzwerk und dort auch einen Vortrag zu Rhetorik gehalten. Und siehe da: Fünf (5!) Jahre später wurde aus dem Vor- ein Auftrag. Ich war so lange im Gedächtnis geblieben, obwohl ich dort nicht lange Mitglied gewesen war. Also: Gib, was Du problemlos geben kannst. Es wird sich irgendwann auszahlen. Aber gehe nicht mit einer Erwartungshaltung an die Sache ran. Niemand dort schuldet Dir irgendetwas!
Netzwerken bedeutet auch Kontaktpflege
Networking umfasst nicht nur den Aufbau von Kontakten. Sondern auch deren Pflege. Denn ein Kontakt, mit dem Du seit Jahren nichts mehr zu tun hattest, wird nur selten nutzbringend sein. Das Beispiel vom Auftrag nach fünf Jahren ist wohl eher die Ausnahme denn die Regel. Ich persönlich empfehle für die Kontaktpflege etwas Originelleres als Geburtstagsgrüße. Zum einen gratuliert da jede:r, so dass Dein Gruß schnell im Getümmel der Nachrichten untergeht. Zum Anderen ist es eben so erwartbar. Schreibe lieber mal zwischendurch wie es so geht. Oder gratuliere zu
- einem Auftrag
- einer Beförderung
- einem sonstigen Meilenstein
Die meisten Menschen liefern Dir dank social media genügend Infos dafür.
Vernetze auch innerhalb Deines Netzwerks
Viele scheinen Networking als ganz viele Zweierbeziehungen zu verstehen, bei denen sie selbst wie die Spinne in der Mitte des Netzes sitzen. Dabei wird das Netz stabiler durch viele Querverbindungen. Wenn es passt und Sinn ergibt, vernetze die Menschen in Deinem Netzwerk untereinander. Sie werden dir dafür dankbar sein. Und Du trägst etwas bei, was sehr wertvoll sein kann, Dich aber sehr wenig Aufwand kostet.
Fazit
Netzwerken kann Dich unglaublich voranbringen, erfordert aber auch Energie und Zeit. Wie jede Form von Kommunikation. Erwarte nicht zu viel in zu kurzer Zeit und arbeite auch hier Schritt für Schritt an Deinen kommunikativen Fähigkeiten im Networking. Es wird sich irgendwann auszahlen. Gerne kannst Du Dich auch mit mir auf LinkedIn vernetzen.
P.S.: Bei Netzwerktreffen im echten Leben kann ein guter Elevator Pitch sehr hilfreich sein.
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