Wir alle haben Ziele, Träume und Wünsche. Und das sind keine Synonyme für ein und dieselbe Sache, sondern drei unterschiedliche Dinge. Beispiel: Vor wenigen Jahren noch wog ich knapp 140 Kilo. Ich hatte natürlich schon lange den starken Wunsch abzunehmen. Und ich habe auch davon geträumt schlank und fit zu sein. Ich hab´s mir sogar vor meinem geistigen Auge vorgestellt. Aber es war kein Ziel. Und deshalb hat es so lange nicht geklappt. Ziele zu formulieren ist elementar, damit sich Erfolg einstellt. Das gilt für Dich allein. Im Selbstgespräch oder Selbstcoaching sozusagen. Das gilt aber auch ganz besonders für gemeinsame Ziele mit anderen Menschen, für die Du Verantwortung hast. Das können Mitarbeiter:innen oder Kolleg:innen sein, Dein Team beim Sport oder auch Dein Lebenspartner oder Deine Kinder. Wenn Du mit anderen Menschen Ziele erreichen willst, ist es noch wichtiger, dass diese klar formuliert sind. Damit auch klar ist, was ist zu tun? Und wann genau ist das Ziel erreicht? Wie ist unser gemeinsames Ziel für jeden verständlich und nachvollziehbar definiert?
Die SMART-Formel
Dabei hilft die SMART-Formel, die Du zum Beispiel bei Wikipedia sehr knapp, aber übersichtlich zum Nachlesen findest (ich erkläre sie ausführlich in der oben verlinkten Podcastfolge).
Öko-Check
Was Du aber, bevor Du an die Umsetzung gehst, unbedingt noch machen solltest, habe ich in meiner Coachingausbildung als „Öko-Check“ kennengelernt. Das hat jetzt nichts mit nachhaltigem Lifestile, CO2-Einsparung und so weiter zu tun. Sondern Ökologie, zu deutsch Umwelt, also es geht um Deine Umwelt. Dein Umfeld. Wie wird das durch die Zielerreichung oder auch nur den Versuch tangiert? Also simples Beispiel: Wenn Du mit dem Rauchen aufhörst, Dein Partner aber weiterhin raucht, kann das zu Spannungen in der Beziehung führen. Weil diese bisherige Gemeinsamkeit plötzlich zu einem kritischen Unterschied geworden ist.
Future-Pace
Hilfreich ist dann, wen alles im Umfeld passt, noch der sogenannte „Future Pace“. Also male Dir aus wie es sein wird, wenn das Ziel erreicht wird. Male das bei gemeinsamen Zielen auch allen anderen Beteiligten in den buntesten Farben aus. Lass Bilder im Kopf entstehen. Die Werbung arbeitet gerne damit Dir in Bildern oder auch mit Worten zu zeigen wie toll Dein Leben sein wird, wenn Du erstmal Produkt XY gekauft hast. Beim Future Pace darfst Du Dich beziehungsweise Dein Team auch gerne fragen: Was werden wir bis dahin gelernt haben? Welche Herausforderungen werden wir auf dem Weg dahin überwunden haben? Welche neuen Fähigkeiten haben wir erworben? Und wie werden wir dabei fühlen das Ziel erreicht zu haben? Und Du kannst Dir erlauben dieses Gefühl gleich zu haben und zu genießen und daraus Motivation zu ziehen für den Weg dorthin.
Sei auch nicht zu realistisch
Zum Abschluss aber als kleiner Kontrapunkt ein Zitat des berühmten Dirigenten Herbert von Karajan. Der sagte mal: „Wer all seine Ziele erreicht hat, hat sie sich als zu niedrig ausgewählt“. Und da ist definitiv was dran. Sei bitte nicht ZU realistisch. Gib Dir selbst auch die Möglichkeit zu scheitern und daraus neues zu lernen. Nur so wirst Du besser. Und vielleicht überraschst Du Dich ja selbst und schaffst etwas, das Du gar nicht für möglich gehalten hast. Der deutsche Rekordhalter über die Marathondistanz, Amanal Petros, ist seinen Rekord aus Versehen gelaufen. Er hatte sich in die falsche Startgruppe eingereiht und lief dann mit schnelleren internationalen Läufern. Und hat sich als er es merkte dann gedacht: ja gut, jetzt zieh ich es halt durch. Und so lief er den deutschen Rekord. Den er eigentlich gar nicht angepeilt hatte. Er hätte den vermutlich nicht gelaufen, wenn er in der richtigen Startgruppe gestartet wäre. Das ist nur möglich, wenn Du das eventuelle Scheitern als Option zulässt.
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