Wenn Du diesen Artikel jetzt in Ruhe bis zum Ende liest, passt bei Dir anscheinend gerade das Timing. Aber zum Glück ist dieser Blogbeitrag jederzeit im Netz verfügbar. Du kannst also gerne auch die Seite bookmarken und ihn ein anderes Mal lesen. In Redesituationen klappt das selten so.

Der Zeitpunkt, zu dem Du ein Gespräch beginnst oder z.B. eine Frage stellst, kann schon über den Erfolg Deines Anliegens (mit) entscheiden. Vielleicht kennst Du noch die Detektivserie Columbo, die dafür bekannt war, dass Hauptdarsteller Peter Falk sich ganz kurz vor dem Gehen noch einmal umdrehte und dann dem/der Verdächtigen die entscheidende Frage stellte.

Inneres und Äußeres Timing

Ich unterscheide ganz gerne zwischen dieser Art von Timing, die ich äußeres Timing nenne und dem „internen“ Timing. Denn auch in einem Gespräch gibt es beim Timing einiges zu beachten.

So kommt es beim gekonnten Einsatz der Stimme oder auch bei der rhetorischen Frage als Stilmittel darauf an, die Pause in der richtigen Länge gezielt einzusetzen, damit maximale Wirkung entsteht. Gerade in der Comedy leben viele Witze vom richtigen Setzen von Pausen, von der Sprechgeschwindigkeit und der Dramaturgie. Wie schnell wird eine Pointe vermasselt, weil einer dieser Punkte nicht richtig umgesetzt wird? Und wie oft habe ich schon über einen wirklich uralten Witz gelacht, weil er einfach unfassbar gut erzählt wurde?

Es gibt kein Rezept für den richtigen Zeitpunkt

Dabei gibt es aber kein „Rezept“, wie Du Schritt für Schritt mit 100g Mehl und 50g Zucker in einer Schüssel und dann bei 160° exakt 25 Minuten in den Ofen… So einfach ist das leider nicht. Für das richtige Timing muss man ebenso wie für Fingerspitzengefühl Erfahrungen sammeln und es dann immer kontextabhängig beurteilen. Und: Keine Regel ohne Ausnahme!

Grundsätzlich solltest Du Gespräche nicht unter Zeitdruck führen. Aber vielleicht kann es in manchen Situationen hilfreich sein, ein Meeting auf Freitag Nachmittag zu legen, wenn alle nach hause wollen. Dann kommt man vielleicht schneller zu einer Entscheidung als Montag früh.

Fazit

Vieles in der Rhetorik kannst Du wirklich sehr präzise erlernen. Aber anderes, wie auch das Timing musst Du üben und ein Gespür dafür entwickeln. Deshalb kann auch dieser Artikel Dir nur die verschiedenen Arten aufzeigen und hoffentlich das Bewusstsein dafür schärfen, dass es sich lohnt, dem richtigen Augenblick, der richtigen Länge von Pausen, etc. die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Hi. Mein Name ist Oliver Walter. Ich bin Rhetoriktrainer & Coach. Hier blogge ich über mein Lieblingsthema: Rhetorik & Kommunikation. Wenn ich Dir mit meiner Fachmeinung oder meinem Knowhow weiterhelfen kann, lass es mich gerne wissen. 

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